Eine gesunde und ausgewogene Ernährung stellt auch in der Psoriasistherapie eine wichtige Säule dar.

Eine optimierte Ernährung kann Ihre Krankheitssymptome lindern und verbessert Ihre Lebensqualität. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Lifestylefaktoren wie Körpergewicht und Ernährung sowie Alkohol- und Nikotinkonsum Ihr Krankheitsrisiko und die dazugehörigen Symptome beeinflussen können.

Icon Psoriasis und Ernährung

Es gibt keine spezielle Psoriasis Diät – eine ausgewogene, vollwertige Kostform nach der österreichischen Ernährungspyramide ist die Basis der Ernährung.

Fett ist ein lebenswichtiger Nährstoff und muss mit der täglichen Ernährung zugeführt werden. Fett hat wichtige Rollen als Energieträger und ist Bestandteil jeder Zellmembran. Fett ist auch das Ausgangsprodukt für die Produktion von verschiedenen Botenstoffen und Hormonen im Körper. Je nach aufgenommener Fettart wirken diese eher entzündungsfördernd oder entzündungshemmend. Die Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure) gilt als entzündungsfördernd und wird größtenteils über die Nahrung aufgenommen.

Eine Reduktion der arachidonsäurereichen Lebensmittel zu Gunsten der entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäure reichen Lebensmittel stellt den wichtigsten Ernährungstherapeutischen Ansatz dar.

Fischöl sowie pflanzliche Öle wie Raps-, Oliven- und Leinsamenöl zählen zu den „guten“ Fetten. Sie haben einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Sonnenblumenöl oder Maisöl enthält dagegen, genau wie tierische Fette, überwiegend Omega-6-Fettsäuren und sollte deshalb eher gemieden werden.

Auch Antioxidantien (auch Radikalfänger genannt) können sich positiv auf das Entzündungsgeschehen auswirken! Bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Kost mit zwei Portionen Obst, drei Portionen Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide ist Ihr täglicher Bedarf gedeckt. Eine Einnahme von weiteren Nahrungsergänzungsmitteln hat in vielen Studien keinen Vorteil aufzeigen können.

Trigger Alkohol – kann Symptome auslösen oder verschlechtern

In den letzten Jahren haben sich die Hinweise darauf vermehrt, dass durch hohen Alkoholkonsum entzündliche Prozesse verstärkt werden und die besondere Anfälligkeit für Infekte erhöht wird.

Achten Sie auf Ihr Gewicht!

Psoriasis Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Psorasis- Arthritis, Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn. Durch dieses erhöhte Risiko ist es für Psoriasis-Betroffene besonders wichtig auf ein normales Körpergewicht zu achten.

Ernährungspyramide

ANITA GRABNER-OSTERMANN RÄT:

  • „Konsumieren Sie regelmäßige Mahlzeiten – 3-5 Mahlzeiten sind ausreichend
  • Halten Sie Essenspausen ein (4–6h)
  • Vermeiden Sie zuckerreiche/fettreiche Snacks (Süßigkeiten, Frittiertes, Knabbergebäck …)
  • Trinken Sie mind. 2l zuckerfreie Getränke täglich (Wasser, Mineralwasser, Tee …)
  • Machen Sie täglich Bewegung (1/2h Ausdauerbewegung täglich, mind. 1-2x pro Woche intensiveres Training)“

Ebenfalls ist das Risiko für Zöliakie (Klebereiweiß-Unverträglichkeit) und Glutensensitivität bei Psoriasis-Betroffenen erhöht. Um jedoch eine exakte Diagnose zu stellen, ist es sehr wichtig, dass trotzdem bis zur Blutanalyse und Histologie Gluten gegessen wird! Erst wenn die Diagnose gestellt wurde, darf die glutenfreie Ernährung starten. Bei einer Glutensensitivität ist es schwerer eine genaue Diagnose zu stellen und muss nicht unbedingt eine strenge glutenfreie Ernährung bedeuten. Wenn Sie eine Unverträglichkeit auf Gluten vermuten, lassen Sie diese von ärztlicher Seite abklären. Eine Diätologin oder ein Diätologe wird Sie bei der Diätumsetzung gerne unterstützen.

Anita Grabner-Ostermann

AUTORIN:

Anita Grabner-Ostermann
MSc.nut.med, Diätologin