Gut vorbereitet in die Praxis1
Beim Arztbesuch und speziell in der Einordnung einer Akne inversa ist die Anamnese ein wesentlicher Bestandteil der ärztlichen Diagnostik. Bei der Anamnese erfragen Ärzt:innen die Vorgeschichte einer Erkrankung, beispielsweise eine mögliche familiäre Vorbelastung. Die Antworten der Patient:innen helfen Mediziner:innen nicht nur, eine Erkrankung neu zu diagnostizieren, sondern auch, deren Verlauf und den Therapieerfolg zu beurteilen.
Häufig ist die Zeit bei einem Arztbesuch jedoch knapp bemessen. Umso wichtiger ist es für Patient:innen, sich gezielt vorzubereiten, damit die individuell am besten geeigneten Therapieentscheidungen getroffen werden.
Ebenso wichtig ist es, im Arztgespräch eventuell auftretende Verständnisprobleme offen anzusprechen und Fragen zu stellen. Schreiben Sie sich Ihre Fragen daher bereits im Vorfeld des Gesprächs auf. Manchmal hilft es auch, eine vertraute Begleitperson zum Arztgespräch mitzunehmen, die Notizen machen und darauf achten kann, dass alle Fragen beantwortet werden.
Die folgenden Hinweise unterstützen Sie dabei, gut vorbereitet in das nächste Arztgespräch zu gehen.
Was Ärzt:innen in der Sprechstunde wissen wollen
Gut vorbereitet zum Arzttermin zu gehen bedeutet, bereits im Vorfeld die wichtigsten Informationen zusammenzustellen. Insbesondere wollen Ärzt:innen wissen:
- Welche Hautveränderungen und weitere Symptome bestehen, wie lange treten diese bereits auf und wie stark sind die Beschwerden (zur Verlaufsdokumentation ist es nützlich, ein Symptomtagebuch zu führen)?
- Wurden bereits Vortherapien durchgeführt oder werden derzeit noch angewendet (hierzu den Einnahmeplan, Medikamentenpackungen, bestehende Befunde und Arztberichte mitbringen)?
- Liegen neben der Akne inversa noch weitere Erkrankungen vor (auch hier helfen bestehende Befunde und Arztberichte)?
- Wurde bei einem Familienmitglied bereits Akne inversa diagnostiziert?
- Sind aufgrund der Hautsymptomatik bereits Einschränkungen im Alltag und/oder psychische Probleme entstanden?
Zusätzlich erfragen Ärzt:innen weitere wichtige Punkte wie Risikofaktoren. Dadurch stellen Sie sicher, dass es zu häufigen Fragen Antworten gibt, die Ihre Ärztin oder Ihr Arzt benötigt.
Was Patient:innen für das Arztgespräch wissen sollten
Für eine bestmögliche Behandlung entscheidet die Ärztin oder der Arzt individuell, welche Therapie infrage kommt. Für eine individuelle Behandlung ist es allerdings auch essenziell, dass die Patient:innen selber gut über ihre Krankheit informiert sind. Als Informationsquellen sollten Betroffene ausschließlich seriöse Angebote wie die Webseiten dermatologischer Fachgesellschaften und ärztlicher Organisationen und das Öffentliche Gesundheitsportal nutzen.
Gut beraten aus der Arztpraxis
Das gemeinsame Ziel von Ärzt:innen und Patient:innen ist es, nach der Anamnese und der körperlichen Untersuchung möglichst optimale Therapieentscheidungen zu treffen. Auch wenn die Akne inversa nach dem heutigen Stand noch nicht heilbar ist, können die verfügbaren Therapiemöglichkeiten Beschwerden effektiv lindern, dadurch Belastungen im Alltag verringern und so die Lebensqualität verbessern.
Durch die Weiterentwicklung der Therapieoptionen in den vergangenen Jahren kann das Entzündungsgeschehen gezielt reduziert und somit das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden. Eine wesentliche Voraussetzung für den nachhaltigen Therapieerfolg bei dieser chronischen Erkrankung ist eine gute, unmissverständliche und offene Kommunikation zwischen Ärzt:innen und Patient:innen. Die Vorbereitung auf das nächste Arztgespräch trägt wesentlich dazu bei.
REFERENZEN
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Akne inversa: Wie wird die Diagnose gestellt? https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/akne-inversa.html#wie-wird-die-diagnose-gestellt, letzter Aufruf am 29.12.2022.