Behandlung von Wunden
Wundversorgung nach Operation (OP)
Wundversorgung nach Operation (OP)
Bei jeder Operation entstehen Wunden. Wenn im Rahmen der Akne-inversa-Behandlung ein chirurgischer Eingriff notwendig wird, handelt es sich oft um die Operation von Abszessen und Fisteln.
Abhängig von der Ausprägung der Akne inversa werden unterschiedliche Operationsverfahren eingesetzt.
Bei mäßig ausgeprägter Akne inversa mit nur einzelnen Abszessen können sich Ärzt:innen dafür entscheiden, nur das „Dach“ des Abszesses zu entfernen. Dieses Verfahren wird als Deroofing, Dachentfernung oder Abdeckelung bezeichnet. Dabei bleiben tiefere und umgebende Hautareale erhalten, und die operationsbedingte Wunde ist relativ klein.
Bei stärker ausgeprägter Akne inversa mit unscharfer Abgrenzung zwischen erkrankten und noch gesunden Hautbereichen müssen der gesamte Abszess und vorhandene Fisteln und umgebende Hautbereiche entfernt werden. Ärzt:innen sprechen hier von einer radikalen Exzision der betroffenen Areale.
Entsteht dabei eine große Wunde, wird diese in der Regel nicht mit einer Naht verschlossen, sondern offen gelassen. Unter ärztlicher Kontrolle und mit sorgfältiger Wundversorgung nach der OP kann die Wunde dann von allein abheilen. In der medizinischen Fachsprache wird dies als sekundäre Wundheilung bezeichnet.
Zwar nimmt die sekundäre Wundheilung bei größeren Wunden mehr Zeit in Anspruch als die Heilung von Wunden mit weniger Gewebsverlust, die mit Nähten verschlossen werden. Jedoch sind die kosmetischen Ergebnisse häufig besser. Konkreter ausgedrückt, fallen nach einer konsequenten Wundversorgung nach einer OP die Vernarbungen später oft weniger auf als bei vernähten Wunden. Zudem können Ärzt:innen dadurch weitere Risiken wie Infektionen bestmöglich reduzieren. Voraussetzung für eine gute Wundheilung ist eine gute Wundversorgung inklusive sorgfältiger Wundpflege nach der OP durch das Pflegepersonal und später selbstständig zu Hause.
Die Wundheilung nach einer OP fordert in der Regel viel Geduld. Wie viel Zeit sie im Einzelfall tatsächlich beansprucht, hängt von mehreren Faktoren ab: dem Patientenalter, dem gesundheitlichen Allgemeinzustand, dem Operationsverfahren, der Art des Wundverschlusses, der Größe der Wunde und dem Körperbereich, in dem die Wunde liegt.
Im Rahmen der unmittelbaren Wundversorgung nach einer OP werden größere Wunden mit einer Drainage versorgt, über die Wundsekrete und Blut abgeführt werden. In der stationären oder ambulanten Wundversorgung übernimmt das Pflegepersonal die Verbandswechsel, die regelmäßige Kontrolle der Wunde sowie die Reinigung und Desinfektion der betroffenen Stelle. Darüber hinaus zeigt das Personal den Patient:innen, wie sie im weiteren Heilungsverlauf zu Hause die Wundversorgung und Wundpflege durchführen.
Auch bei der Wundversorgung zu Hause können Pflegekräfte unterstützen oder sich bei Bedarf komplett um diese kümmern. Die Wundversorgung gehört zur medizinischen Hauskrankenpflege und kann gemäß Sozialversicherungsgesetz in Anspruch genommen werden. Deshalb sollte vor einer anstehenden OP frühzeitig mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, ob später für die häusliche Wundversorgung und Wundpflege ein Pflegedienst hinzugezogen werden soll. Bei eigenständiger Wundversorgung und Wundpflege daheim weist geschultes Pflegepersonal im Vorfeld Schritt für Schritt in die individuell durchzuführenden Maßnahmen ein.
Zur Wundversorgung und Wundpflege zu Hause zählen insbesondere die regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Wunde sowie der Wechsel von Wundauflagen und Verbänden. Auch sorgfältiges Händewaschen, die Wahl der Bekleidung, das Auftragen von Wund- und Heilsalben sowie Bewegungsübungen unter physiotherapeutischer Anleitung können nach einer OP die Wundheilung und Funktionserhaltung des betroffenen Körperbereichs unterstützen.
Beim Anlegen eines Verbands sind im Allgemeinen die folgenden Regeln zu beachten:
Nicht nur Ärzt:innen, auch die Patient:innen selbst sollten bei der Wundversorgung nach einer OP den Heilungsprozess gut beobachten. Schon bei leichten Beschwerden und erst recht bei anhaltenden Schmerzen sollten sie das Behandlungsteam kontaktieren.
Insbesondere sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, wenn